Bei der jüngsten Mitgliederversammlung des Vereins „Flüchtlingshilfe – Willkommen in Bad Vilbel e.V.“ standen zum ersten Mal seit der Gründung des Vereins die Neuwahlen des Vorstandes auf der Agenda. Die 1. Vorsitzende Angelika Ungerer und der 2. Vorsitzende Dr. Manfred Ressing traten nicht mehr zur Wiederwahl an. Für die Position des 1. Vorsitzenden stand zum Zeitpunkt der Versammlung noch niemand zur Verfügung. Die Suche nach einer geeigneten Person dauert an. Angelika Ungerer wird diese Funktion noch bis zum Ende ihrer Wahlzeit beibehalten. Als neue 2. Vorsitzende wurde Myriam Gellner gewählt, die bisher als Beisitzerin im Vorstand war und weiter dem Team Öffentlichkeitsarbeit angehört.
Als 1. Kassierer wurde Christian Klapproth im Amt wiedergewählt. Unterstützt wird er durch Heinz Krug, der zum 2. Kassierer gewählt wurde. Als Schriftführer wurde Clemens Breest wiedergewählt. Hartmuth Schröder wurde als Beisitzer in den Vorstand gewählt.
Vor den Wahlen berichtete Angelika Ungerer von der zurückliegenden Vereinsarbeit, sowohl im Vorstand als auch in den jeweiligen Säulen. Der umfangreiche Bericht listete u.a. die Einstellung einer Sozialarbeiterin auf, die die Arbeit des Vereins seit Februar unterstützt. Ein besonderes Projekt ist „Wohnen für Hilfe“, bei dem ein neuer Ansatz in der Wohnungsvermittlung verfolgt wird. Hinzu kommen die Teilnahme am Quellenfest als auch die Vorbereitung der Tag der Offenen Tür am 21. Oktober von 15 – 19 Uhr im Riedweg. Eine Neuerung war die erstmalige Begleitung einer Praktikantin, die bei der Sozialarbeiterin des Vereins tätig war. Die Bundestagswahl wurde genutzt, um per Fragebogen von allen DirektkandidatInnen der Wetterau eine Stellungnahme einzuholen. Die Antworten finden sich auf der Homepage des Vereins. Angelika Ungerer berichtete ferner von einer Protestaktion mit einer breiten Bürgerbeteiligung gegen eine AfD-Wahlveranstaltung in Bad Vilbel. Die Zusammenarbeit mit der Stadt ist zwar gegeben, bedarf aber ständiger Gespräche und Abstimmungen. Von dem zuletzt von der Stadt durchgeführten Runden Tisch zeigte man sich angesichts der sehr geringen Beteiligung der städtischen Politik sehr enttäuscht. Das Agieren der Magistratsvertreterin bei diesem Runden Tisch rief Unmut unter den Engagierten hervor.
Mehr Engagement von Stadt und Kreis gefordert
Der Vorstand hatte eine Online-Mitgliederumfrage durchgeführt, bei der sich Mitglieder zu den unterschiedlichsten Bereichen umfangreich äußern konnten. Deren Ergebnisse liegen inzwischen vor. Die Mitglieder des Vereins sind zu einem großen Teil selbst engagiert und zeigen sich zufrieden mit der Arbeit des Vereins. Einzelne Kritikpunkte wurden aber auch benannt. Hierzu zählt der Unmut über das Agieren von Stadt und Kreis. Es wird ein stärkeres Engagement zur Unterstützung der Integrationsbestrebungen eingefordert. Die anwesenden Mitglieder berichteten, dass der Wille zum Engagement zwar nach wie vor vorhanden ist, aber auch von Erschöpfung geprägt wird. Auch wurde über Frustration berichtet, angesichts der Wahrnehmung, lediglich als kostengünstige „Flüchtlingsverwaltung“ in Anspruch genommen zu werden. Eine rege Diskussion zeigte an diesem Abend: Die Mitglieder wünschen sich vom Vorstand ein aktives und verstärktes Einfordern von städtischem Agieren bei der Flüchtlingshilfe.
Presseberichterstattung:
Wetterauer Zeitung, 13.10.2017: Hier
Frankfurter Neue Presse, 13.10.2017: Hier
Frankfurter Rundschau, 13.10.2017: Hier