Das 2. Treffen in der Reihe Aktiv – Austausch von Engagierten in der Flüchtlingshilfe war diesmal Gast im Familienzentrum Quellenpark. – Vielen Dank dafür!
Ein Schwerpunkt des Treffens war eine Präsentation von Frau Heidi Nitschke, Geschäftsführerin des RDW (Regionale Dienstleistungen Wetterau). Im Auftrag des Wetteraukreises hat RDW in 20 Städten und Gemeinden des Wetteraukreises die Betreuung und Begleitung von geflüchteten Menschen übernommen. Das Projekt „Flüchtlingshilfe“ richtet sich an die Gruppe der Geflüchteten, die noch in Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises oder der Kommunen leben, gleich welchen Status diese Menschen haben. Anderen Flüchtlingen steht die Migrationsberatung (MBE) in Friedberg offen. In dem sich anschließenden regen Austausch konnten viele Fragen direkt beantwortet werden, auch von Frau Birgit Goldbach-Fraser, die hier in Bad Vilbel eine Gemeinschaftsunterkunft betreut. Sie betonte die gute Vernetzung der Mitarbeitenden. Als Schwerpunkte der Arbeit wurden hier eindeutig die bürokratische Absicherung des finanziellen Status der Flüchtlinge genannt, gefolgt von Fragen rund um die Gesundheit. Auch Flüchtlingshelfer berichteten, dass gut integrierte Flüchtlinge, die bereits in selbst gemieteten Wohnungen leben und über ein eigenes Einkommen verfügen, immer noch um Hilfe beim Ausfüllen von Formularen bitten.
Eindrucksvoll der vom Filmteam Klett-Mandt-Shibru gedrehter Film, in dem 5 Flüchtlinge von ihren Erfahrungen berichten. Sie räumen mit manch einem Vorurteil auf, berichten eindrucksvoll von ihrer Integration in den hiesigen Arbeitsmarkt als Arzt, in der Metallverarbeitung, dem Bäckerhandwerk, der Warenlogistik oder der Altenpflege. Interessant ihre unterschiedlichen Wege, ähnlich Mühsal und Kampf, der meist dahintersteckt.
Abschließend wurden Ideen zur Reaktivierung und zum Neugewinnen von Engagierten in der Flüchtlingsarbeit entwickelt: Das Café International könnte neu aufgelegt werden, man könnte mit Infoständen auf die Vilbeler Wochenmärkte gehen, vielseitige Tätigkeitsbeschreibungen von Helfer*innen auf einem nächsten Aktiv-Treffen darstellen und auch Argumentationshilfen gegen rechte Anmache trainieren. Könnte man auch Jugendliche in den FZs oder den Schulen gewinnen?
Jedenfalls war es ein reger Austausch und als Resümee blieb: Es gibt viel zu tun.