Unsere Vorstandsfrau Zahide Jashari nahm an einem Treffen im März 2017 von ehrenamtlich engagierten Flüchtlingshelfern teil und berichtet im Folgenden: „Mit lachenden und weinenden Augen verabschiedeten Helfer, hier in größerer Zahl aus der Heilig-Geist-Gemeinde bei dieser Zusammenkunft, im März 2017 die Flüchtlinge vom Georg-Muth-Haus (GMH) am Heilsberg in ihre neuen Unterkünfte in Bad Vilbel. In den vergangenen Monaten ist viel passiert und dies haben die Ehrenamtler teilweise sehr persönlich mit den Flüchtlingen zusammen erlebt.
Nach teilweise über 11 Monaten werden die Asylsuchenden, lange in den Sammelunterkünften lebend, beispielsweise nun verstärkt zu behördlichen Anhörungen eingeladen, die darüber entscheiden, ob sie ein Bleiberecht erhalten. In all den Monaten seit ihrer Ankunft in Bad Vilbel davor haben die Asylsuchenden von der ersten Stunde an durch die Schar der engagierten Hauspaten Unterstützung bei den Behördengängen, bei Arztbesuchen und Arbeit -und Praktikumssuche in Form von persönlicher Ansprache und Betreuung erhalten. Aus ersten Spontan-Sprachlernkursen wurde zunehmend ein organisiertes Vorgehen. Ab September 2016 fanden alle Bewohner des GMH Platz in täglichen Deutsch-Intensivkursen. Dies ist die Voraussetzung für einen Ausbildungs- und Arbeitsplatz und der richtige Weg zur Integration.
Darüber hinaus engagierten sich die Helfer diverse Freizeitangebote zu schaffen. Es wurden u.a. Fahrräder besorgt, um die Mobilität der Flüchtlinge zu erhöhen. Man kümmerte sich in Einzelbetreuung und half bei der Bewältigung von bürokratischen Hürden. Für Sprachkurse, darunter auch ein täglicher Integrationskurs, wurde das Gemeindehaus zur Verfügung gestellt. Der SSV Heilsberg stellte großzügigerweise zu ausgewählten Zeiten einen Sportplatz zur Verfügung, so dass die Flüchtlinge Fußball spielen konnten – eine willkommene Frischluft-Einheit und eine Abwechslung zum Einerlei des Turnhallenleben in der Sammelunterkunft
Im Mai vergangenen Jahres organisierte die Ev. Heilig-Geist-Gemeinde dann einen Film- und Diskussionsabend über Ankommen und Fremdsein. Es gelang ein guter Austausch zwischen „alten“ und „neuen“ Flüchtlingen auf dem Heilsberg. Als Dankeschön nahmen viele Flüchtlinge an dem Gemeindefest im Juni 2016 teil und trugen mit ihrer Aufführung traditioneller Tänze zum Programm bei.
Nach der harten Anfangszeit der Flüchtlingshilfe haben die Helfer sich eine kleine „Auszeit“ genommen. Sie wissen aber durchaus, das es mit der Unterstützung weiter gehen sollte. Neue Herausforderungen stehen auf dem Plan. Auf dem Heilsberg gibt es eine Unterkunft in der Pestalozzistraße, dort wird dringend Unterstützung gebraucht. Hier kann man nun schon auf einen guten Erfahrungsschatz der 1. Phase der Flüchtlingshilfe zurückgreifen. Es gilt nachwievor Ansätze und Ideen zu finden, wie die neuen Mitbürger in unsere Mitte aufgenommen werden können und ihren Platz in unserer Gesellschaft finden.“