Aktiv-Treff lautet der Titel einer wiederbelebten Netzwerkaktion des lokalen Flüchtlingshilfevereins. Aktivität kennzeichnete dann auch den Austausch des ersten Termins im Haus der Begegnung Ende Januar aus. Die Ergebnisse der Diskussionen fordern weitere Aktivitäten nach dieser gelungenen Veranstaltung für ehrenamtliche Flüchtlingshelfer*innen in Bad Vilbel.
Der Abend bot ein kurzweiliges Programm. Nach einem kurzen, informativen Impulsvortrag von Vorstandsmitglied Günter Bodirsky über die Strukturen und Zuständigkeiten in der Arbeit mit Flüchtlingen vom Bund, auf Landes und Kreis und nicht zuletzt auf der Ebene der Kommunen wurde nochmals an Ziele und Zweck des Vereins aus seiner Gründungszeit in 2015 miteinander reflektiert.
Dann ging es in den Austausch aller Teilnehmer*innnen und es begann ein reger Austausch der Teilnehmenden in unterschiedlichen Gruppen über deren Erfahrungen in ihrer Arbeit mit Geflüchteten, die nicht selten bis ins Jahr 2014 zurückreichen. Kern der Veranstaltung und im Ansinnen des Vorstandsteams war es herauszuarbeiten, was den Engagierten im Verein bei ihrer Arbeit Sorge bereitet, wo sie Unterstützung wünschen, wo der Verein und auch der Vorstand helfend tätig werden könnte und sollte.
Immer wieder wurde von den Aktiven in der Flüchtlingshilfe formuliert, wie wichtig der Erwerb der deutschen Sprache sei und dass die aktuellen Sprachangebote für Geflüchtete nicht ausreichend und oft auch nicht zielführend in der Betreuung und Begleitung von Flüchtlingen in diesem Sektor erlebt werden. Die langen Pausen zwischen den Kursen sind hinderlich und das Problem der fehlenden Kinderbetreuung während der Kurse bedeutet gerade für Flüchtlingsfrauen einen Ausschluss von Sprachlernangeboten. Hier gibt Minas Mandt, stellvertretender Vorsitzender, einen Ausblick: Der Verein ist bereits in der Entwicklung einer Plattform, auf der online individuell gelernt, sich aber auch vor Ort mit anderen Deutschlernwilligen ausgetauscht und geübt werden kann. Auch über das Wiederaufleben eines Sprachtreffs wird vom Vorstand des Vereins nachgedacht und so die Möglichkeit zu schaffen, sich in der deutschen Sprache zu Alltäglichem auszutauschen und die Sprache zu üben.
Die Klärung von rechtlichen Fragen, zeigt sich als weiteres Dauerthema. Hier will der Verein auf der seiner Webseite informative Links auflisten. Unterstützend tätige Rechtsanwält*innen werden dringend gesucht.
Kathrin Anders, Vorsitzende, erinnert, dass viele angesprochene Themen originär Aufgabe von Kreis oder Kommune sind, der Verein aber trotzdem im Sinne der Flüchtlinge unterstützend in Sachen Integration hilft, denn das ist das zentrale Ziel, nicht zuletzt in der Satzung verankert. Doch es wird auch immer wieder deutlich: die Unterstützung der Verwaltung ist unerlässlich und es braucht unterschiedliche Angebote aus der Stadtgesellschaft, wie beispielsweise von Vereinen, um Integration in all ihren Facetten zur Förderung von Teilhabe an einer Gesellschaft zu unterstützen. Hier stellten alle fest, gibt es noch viel Spielraum.
Fazit des Abends: Das Format „Aktiv – Austausch von Engagierten“ entspricht dem Wunsch nach Vernetzung der Vereinsmitglieder und soll fortgesetzt werden. Der nächste Termin ist für den 22. Mai im Familienzentrum im Quellenpark anberaumt. Weitere Einzelheiten folgen zu gegebener Zeit.