Viel Andrang herrschte vor dem Stand des Vereins „Flüchtlingshilfe – Willkommen in Bad Vilbel e.V.“ am Pfingstsonntag auf dem Quellenfest in Bad Vilbel: Kaum hatten die ehrenamtlichen Helfer am Nachmittag den ersten Mokka-Kaffee gekocht und den ersten Pfefferminztee frisch aufgebrüht, fanden sich die Besucher auf dem Niddaplatz ein. Zahlreiche Menschen kamen mit den Vereinsmitgliedern und den Flüchtlingen am Infostand ins Gespräch, während sie die warmen Getränke genossen. Auch auf der bunten Bühne der Kulturen direkt neben dem Stand bereicherten die Geflüchteten das Programm des Bad Vilbeler Stadtfestes.
„Mit unserem Angebot wollen wir dem Verein ein Gesicht geben, unsere Arbeit und die Menschen dahinter vorstellen“, sagt FHBV-Beisitzerin Myriam Gellner. An diesem Festtag war von ihr und dem Vorstandskollegen Hartmuth Schröder sowie anderen Vereinsmitgliedern und freiwillig Engagierten zum wiederholten Male ganztägig ein Infostand zu diesem wichtigen Bürgerfest organisiert worden, um die vielfältige ehrenamtlich tätige Flüchtlingsarbeit in der Stadt Interessierten vorzustellen. Man freute sich über die sehr gute Resonanz und das Interesse – auch auf Seiten der Flüchtlinge. „Es sind mehr Männer gekommen, um den Standdienst zu übernehmen, als ursprünglich vorgesehen“, betont Schröder. Das Team an der Theke schenkte Kaffee in edle Tässchen, wählte liebevoll die Minzblättchen für den arabischen Tee aus, wusch das benutzte Geschirr sorgfältig ab und verbreitete dabei bis in den späten Abend hinein gute Laune.
Breakdance-Performance: von Flüchtlingen lernen
Letzteres galt auch für Hazan Nassari, der als Flüchtling aus dem Iran in die Quellenstadt kam, und seine Breakdance-Schüler, die sich montags regelmäßig zum Training in den Räumlichkeiten der Christuskirche in Bad Vilbel treffen. Auf der bunten Bühne der Kulturen stellten die Jungs ab 17 Uhr etwa 15 Minuten lang ein beachtliches Programm auf die Füße und Hände, Schultern und Köpfe. Eine Menschenmenge drängte sich vor der Bühne, zahlreiche Smartphones wurden nach oben gereckt, und stürmischer Applaus feierte den sportlichen Auftritt.
Zu den Schülern, die Hassan unterrichtet, zählt auch der 15 Jahre alte Tom. Der Jugendliche hatte sichtlich Spaß an der Performance und brachte es vorab in seiner kurzen Ansprache auf den Punkt: „Wir wollen hier auf der Bühne allen Menschen zeigen, dass auch wir was von den Flüchtlingen lernen können und nicht nur umgekehrt.“