Aktiv 3 – 10 Jahre Flüchtlingshilfe: Die Arbeit ist noch nicht getan

Am 18.03.2025 fand im Haus der Begegnung das dritte Treffen der Reihe „Aktiv – Austausch von Engagierten in der Flüchtlingshilfe“ statt. Geleitet wurde der Abend von Günter Bodirsky, Vorstandsmitglied des Vereins „Flüchtlingshilfe – Willkommen in Bad Vilbel“. Susanne Förster, Koordinatorin des Fachdienstes Flüchtlingsbetreuung der Stadt Bad Vilbel, war ebenfalls anwesend.

Ein Schwerpunkt des Abends waren die Herausforderungen bei der Integration geflüchteter Kinder in das deutsche Schulsystem. Herr Bodirsky erläuterte rechtliche Grundlagen wie Schulpflicht und Schulberechtigung, die unabhängig von Herkunft oder Aufenthaltsstatus gelten. Dabei wurde auch die Situation in den Intensivklassen beleuchtet: Im Schuljahr 2023/24 besuchten von den rund 45.000 geflüchteten Kindern etwa 34.000 diese speziellen Klassen, die zwischen 18 und 28 Stunden Deutschunterricht pro Woche lehren. In diesen Klassen bleiben sie höchstens zwei Jahre. Währenddessen besuchen die Kinder aber schon, je nach Auffassungsvermögen, in einzelnen Fächern wie Mathematik und Sport, die Regelklassen, in die sie dann später wechseln werden.

Im Anschluss stellte Minas Mandt, stellvertretender Vorsitzender der Flüchtlingshilfe, das neue Selbstlernzentrum vor. Dieses bietet Geflüchteten die Möglichkeit, selbstständig Deutsch zu lernen und gleichzeitig praktische Kompetenzen für den Alltag zu entwickeln – von Bewerbungen bis hin zur Nutzung digitaler Tools wie Chat GPT. Das Zentrum ist ein Schritt in Richtung Selbstständigkeit und soll Geflüchteten helfen, bürokratische Prozesse besser zu bewältigen.

Ein weiterer Punkt waren Bewohnerversammlungen in Gemeinschaftsunterkünften, organisiert vom Träger „Regionale Dienstleistungen Wetterau“ (RDW). Ziel dieser Versammlungen ist es, soziale Kompetenzen zu fördern und den Austausch unter Bewohnern zu stärken. Doch auch hier fehlt es an Unterstützung: Die Flüchtlingshilfe sucht „Mittler*innen“ und „Türöffner*innen“, die Geflüchtete begleiten und ihnen den Einstieg in Freizeitangebote erleichtern.

Zum Abschluss wurde das zehnjährige Bestehen des Vereins thematisiert – ein Anlass zum Feiern, aber auch zur Reflexion über die Herausforderungen der Zukunft. Ideen für eine Jubiläumsfeier wurden gesammelt, doch es mangelt an helfenden Händen: Organisationstalente sind eingeladen, sich einzubringen und das Fest mitzugestalten.

Falls Sie Interesse haben, sich zu engagieren, können Sie Kontakt aufnehmen mit Yohannes Shibru. Er steht samstags von 10–15 Uhr telefonisch unter 0151 9851320 oder per Mail an info@fhbv.de zur Verfügung. Jeder Beitrag zählt – sei es durch Zeit, Ideen oder Unterstützung für Geflüchtete.

 
Jelena Špoljarić

Posted in Aus dem Verein

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