Am 21. November 2016 fand im Kurhaus Bad Vilbel die 2. Mitgliederversammlung des Vereins Flüchtlingshilfe – Willkommen in Bad Vilbel e.V. statt. Es waren 39 Mitglieder anwesend.
Auf der Tagesordnung standen neben Wahlen für Vorstandspositionen u.a. die Berichte aus den Tätigkeitssäulen, die Vorstellung des Budgets 2017, sowie die Verabschiedung eines Integrations- und Arbeitskonzeptes und die Berufung weiterer Koordinator*innen für Tätigkeitssäulen.
Die Vorsitzende Angelika Ungerer begann die Versammlung mit dem Bericht über die Vorstandsarbeit im Zeitraum von Mai bis Oktober 2016.
Für die Besetzung von zwei Vorstandspositionen wurden die Vereinsmitglieder Dr. Manfred Ressing als 2. Vorsitzender und Myriam Gellner als Beisitzerin aus den Reihen des Publikums vorgeschlagen. Beide stellten sich den Anwesenden vor und wurden mit großen Mehrheiten gewählt.
Es waren u. a. Entscheidungen über die finanzielle Vereinsunterstützung bei Angeboten für den Deutschunterricht zu treffen.Hier galt es starke Belastungen im Sommer 2016 abzubremsen und das Engagement auf neue Füße zu stellen. Dies gelang u.a. durch die verstärkte Nutzung von Förderprogrammen des Landes mit den sogenannten Kursen „MitSprache – Deutsch4U“ sowie nach wie vor durch das Engagement vieler Freiwilliger in privaten Sprachkursen. Das vielfältige Angebot wird in der Säule Deutschunterricht koordiniert.
Für ein weiteres wichtiges Thema: der Bereitstellung von WLAN in Flüchtlingsunterkünften konnte die Stadt leider nicht gewonnen werden. Es wurde beschlossen, dies nun in Teilen als Verein umzusetzen. Bei den größeren Unterkünften wird nach wie vor die Mithilfe der Stadt als Eigentümer der Liegenschaft benötigt. Dies auch, da die Stadt durch die bereits vorhandenen Brandmeldeanlagen einen Internetanschluss betreibt. Hier muss geprüft werden, ob die Verkabelung in den Unterkünften für weitere Router vorhanden ist.
Beim Thema Integrationspauschale hat sich das Nachfassen des Vorstandes bei der Stadt bezahlt gemacht. Aus einem Topf des Wetteraukreises wird nun über die Stadt an den Verein die Bezahlung einer Stelle in der Sozialarbeit ermöglicht. Diese Entwicklung ist umso erfreulicher, als gerade im Herbst des Jahres vermehrt Stimmen zum Thema „Erschöpfung im Ehrenamt“ laut wurden und sich ein Zustand der Überlastung von vielen Freiwilligen und Aktiven in der lokalen Flüchtlingshilfe zeigte und gegenüber der Stadtverwaltung deutlich thematisiert wurde. Unter anderem sorgten verstärkte Öffentlichkeitsarbeit für Aufmerksamkeit rund um diese wichtige Thematik.
Des weiteren berichtete der Vorstand über Aktivitäten und Engagement aus den verschiedenen Tätigkeitssäulen. Unter anderem waren den Flüchtlingen Verkehrstraining, Breakdance Kurs, Graffiti Workshop, Vorträge zu Rechtsstaatlichkeit und interkulturellen Themen und zahlreiche Ausflüge angeboten worden.
Gerade auch von den Hauspaten, einem Personenkreis von derzeit 40 Personen, wird viel wichtige direkt und persönliche Unterstützung für Flüchtlinge in den Unterkünften geleistet. Auch die Säulen „Fahrräder“ und das Team „Öffentlichkeitsarbeit“ legten ihre Tätigkeitsberichte vor.
Das vom Schatzmeister Christian Klapproth vorgelegte Budget 2017 wurde mit großer Mehrheit angenommen. Auch ein vom Vorstand ausgearbeiteter Zuschusskatalog fand breite Zustimmung. So wird in Zukunft für eine zügigere Bearbeitung auf Basis von transparenten Fördermöglichkeiten in der Bearbeitung von Anträgen gesorgt sein.
Über ein vom Vorstand ausgearbeitetes Integrations- und Arbeitskonzept wurde an diesem Abend nicht final abgestimmt. Eine lebhafte Diskussion zeigte das Interesse von Mitgliedern auf, hier nochmals in eine Überarbeitung mit Blick auf einzelne Passagen einzusteigen. Es wird zu einer Neuvorlage auf der nächsten MV im Frühjahr 2017 kommen.
Nach wie vor sind die Positionen 2. Sprachkoordinatorin Deutsch und die Koordination für die Säule Wohnungsvermittlung vakant. Der Vorstand hofft auf Bewerbungen aus dem Kreise von Mitgliedern und Aktiven, die an diesem Abend noch nicht gefunden werden konnten.
Artikel der Wetterauer Zeitung zum Thema, erschienen am 15. Dezember