Am 21. Oktober fand in den Flüchtlingsunterkunften Riedweg und am Container beim Sportplatz Huizinger Straße erstmalig ein „Tag der offenen Tür“ statt. Eingeladen waren alle Vereinsmitglieder, Bad Vilbeler Bürgerinnen und Bürger sowie Flüchtlinge, die in der Stadt leben. Die Idee zu diesem Veranstaltungsformat hatte Angelika Ungerer, Verantwortliche für die Vereinssäule Freizeit. Mit einem Orga-Team sowie der Unterstützung von Stadt und Flüchtlingen wurde es mit vereinten Kräften erfolgreich umgesetzt. Dieses neue Veranstaltungsformat sollte dazu einladen, zwei Flüchtlingsunterkünfte und ihre Bewohner persönlich näher kennenzulernen und sich selber ein Bild über die Wohnverhältnisse Geflüchteter in der Stadt Bad Vilbel zu machen. Der Verein stellte Essen und Trinken kostenfrei zur Verfügung, die Bewirtung übernahmen Vereinsmitglieder und Flüchtlinge.
Ein Teil der Veranstaltungsidee war es, auch und gerade die Menschen in der direkten Nachbarschaft der beiden Flüchtlingsunterkünfte einzuladen. Ihnen war einige Tage vor dem Event einen Einladungsflyer im Briefkasten geworfen worden, und zahlreiche Bürger folgten diesem Angebot. Selbst aus der örtlichen Polizeistation kamen zwei Diensthabende vorbei. Sicherlich begegnen sich Bürger und Flüchtlinge an diesen beiden Standorten immer wieder in ihrem Alltag, aber selten bietet sich einmal die Gelegenheit, wirklich aufeinander zuzugehen und sich kennenzulernen.
In den Unterkünften klebten auf vielen Zimmertüren“Welcome“-Schilder: Gäste gerne gesehen, dieses Zimmer kann betreten werden. So ergaben sich immer wieder auf den Fluren, in den Räumen oder auch in den Gemeinschaftsküchen spontane Begegnungen und Gespräche.
Auch Vereinsmitglieder nahmen die Gelegenheit wahr und schauten vorbei. Man tauschte sich mit anderen Ehrenamtlern aus und netzwerkte. Fast der gesamte Vorstand war anwesend und stand den zahlreichen Pressevertretern, die über den Nachmittag an den Standorten vorbei kamen, für Informationen zur Verfügung. Die Auslagen an dem aufgebauten Vereinsinfostand wurden gut genutzt, und in den aufgestellten Spendenboxen fanden sich am Abend mehr als 130 Euro.
An der Unterkunft Riedweg waren auf der Terrassenvorplatz ein Grill und Getränkestand aufgestellt worden. Flüchtlinge nahmen bis in die späten Abendstunden Bestellungen für Pizza entgegen. Im Festzelt saß man bei gemeinsamen Essen gemütlich zusammen. In der Huizener Strasse gab es arabischen Kaffee, Tee und Gebäck. Auch hier ergaben sich immer wieder Kontakte.
Am Tag selber konnten zwei neue Mitglieder für den Verein gewonnen werden und es war des öfteren zu hören: das breite Engagement und die fortwährenden Bemühungen rund um die Integration von Neubürgern wird in der Bürgerschaft aufmerksam wahrgenommen und gewertschätzt.
Integration bedeutet, miteinander in Kontakt zu kommen und im Dialog zu bleiben – am 21. Oktober 2017 wurde das für einen Nachmittag im Sinne der Begegnung von Bürger*innen und Geflüchteten gelebt.
Es bleibt zu überlegen, ob auch bei den anderen dezentral über die Stadt verteilten Flüchtlingsunterkünften solche „Tage der offenen Tür“ durchgeführt werden. Der Erfolg dieser ersten Runde spräche dafür.
Nachtrag:
Auch in der Presse wurde schon über unseren Tag der offenen Tür berichtet:
(FNP) Bürger lernen Flüchtlingsunterkünfte kennen – Wie es ist, zu viert in einem Raum zu leben
(Wetterauer Zeitung) Wunsch nach deutschem Freund
(Frankfurter Rundschau) Kooperation gefordert