Als Reaktion auf die letzte Ortsbeiratssitzung in Massenheim haben wir folgende Pressemitteilung heute versendet:
Jeder, der in den letzten Jahren eine Mietwohnung gesucht hat, weiß, wie schwierig es ist, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Landauf und landab fordern seit vielen Jahren soziale Organisationen, Gewerkschaften und Mieterschutzverbände, dass die Politik endlich ihrer Verpflichtung wieder nachkommt und bezahlbaren Wohnraum für kleine und mittlere Einkommen schafft.
Dies ist auch in Bad Vilbel so. Wer davon ausging, dass er mit 30 % seines Einkommens den Mietanteil abdecken kann, hat sich schwer getäuscht. Viele Menschen haben festgestellt, dass sie fast die Hälfte ihres Einkommens, oder sogar darüber hinaus, für eine Wohnung zahlen müssen. Deshalb begrüßen wir von der Flüchtlingshilfe in Bad Vilbel die Aktivitäten der Stadt Bad Vilbel diesbezüglich sehr. Auf verschiedenen Flächen in mehreren Stadtteilen soll Wohnraum für Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen gebaut werden. Was ist daran falsch?
Wer auf der Ortsbeiratssitzung in Massenheim war, bekommt den Eindruck, dass dort ein Hochhaus mit 50 Wohneinheiten und mehr für Flüchtlinge entstehen soll. So ist es aber nicht. Wie die Ortsvorsteherin Frau Uter und der 1. Stadtrat, Herr Wysocki, deutlich gemacht haben, geht es um eine Fläche von 10.000m² Bauland. Dort sollen Einfamilienhäuser auf kleinen Grundstücken entstehen. Bei 5 EFH auf 300m² Grundstück sind schon 1.500m² verplant. Wenn es tatsächlich eine Grundschule geben soll, so wird dafür mindestens ein Grundstück von 2.000m² – 3.000m² benötigt. Mit den Zuwegungen usw. ist bereits die Hälfte der Fläche verplant. Und wie Herr Wysocki auch eindringlich schilderte, sollen in den entstandenen Mietwohnungen nicht nur Flüchtlinge untergebracht werden, sondern insgesamt Menschen mit geringem Einkommen. Das trifft den Altenpfleger, die Krankenschwester, die Erzieherin und den Polizisten. Auch daran können wir nichts Falsches erkennen.
Wenn es dann noch darum geht, dass ein Gefühl der Angst entsteht, wenn Flüchtlinge in die Nachbarschaft ziehen, so kann auch dem widersprochen werden. Der Stationsleiter der Bad Vilbeler Polizei, Herr Jürgen Werner, hat beim letzten runden Tisch der Stadt Bad Vilbel mit den Flüchtlingshelfern, ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es in Bad Vilbel keine negativen Vorkommnisse mit Flüchtlingen gibt. Keine Diebstähle, keine Drogen, keine Belästigungen.
Deshalb ist es gut sich eine eigene Meinung zu bilden. Möchte die Bevölkerung anerkannte Flüchtlinge kennenlernen kann sie gerne auf uns zukommen. Mann sollte sich nicht irre machen lassen von Verschwörungstheorien und Panikmache. Dazu besteht keine Veranlassung.