„Neulich hat mich jemand
als Flüchtling beschimpft, ist das nicht auch eine Diskriminierung?“ „Ich selbst und Freunde von mir sind schon oft bei den Behörden schlecht behandelt worden. Was ist da mit der Menschenwürde.“ Die Aussagen und Fragen der Zuhörer machen deutlich, dass sie sehr wohl verstanden haben, dass zwischen Anspruch und Wirklichkeit auch hinsichtlich des Grundgesetzes (GG) oft große Lücken vorhanden sind.
Es ist Donnerstagabend. Der Verein Flüchtlingshilfe hat zu einem Informationsabend über das GG für Arabisch- und Deutschsprechende in das Haus der Begegnung eingeladen.
Über 50 Personen sind gekommen, davon mehr als 40 Geflüchtete, die meisten davon Syrer. Hans-Georg Pick, ehemaliger Vorsitzender Richter am Hessischen Landesarbeitsgericht, führt in das GG ein und widmet seine Ausführungen vor allem den Artikeln 3 (Gleichheit vor dem Gesetz) und 4 (Glaubens- und Bekenntnisfreiheit). Semaan Semaan vom Vorstand des Vereins fungiert als Initiator und Organisator der Veranstaltung und übernimmt das Dolmetschen ins Arabische und umgekehrt. Peter Basfeld leitet die sich anschließende Diskussion.

Am 24.10.2016 strahlte das Redaktionsteam des hr-Fernsehen in der Sendung maintower nochmals einen kurzen Beitrag mit der Vereinsvorsitzenden Angelika Ungerer aus. Sie konnte berichten, dass sich die Stadt Bad Vilbel zwischenzeitlich mit dem Gedanken trage, im Bereich der Flüchtlingsarbeit eine feste Stelle Anfang 2017 zu schaffen. Dies wäre ein gutes Ergebnis der im Spätsommer vom Verein angestossenen Diskussion, bei der – u.a. auch im Rahmen von öffentlichen Veranstaltungen – um mehr konkrete Hilfe für viele der überlasteten Freiwilligen in der Flüchtlingsarbeit vor Ort gebeten wurde.

