
Vortrag von Johannes Hartmann, Wetterauer AG Flüchtlingshilfe
Im April fand erstmalig seit 2015 wieder eine kreisweite Flüchtlingskonferenz in Friedberg statt. Aus der gesamten Wetterau waren die Teilnehmer*innen angereist. Die Zahlen, die zu Anfang von Landrat Weckler und der Ersten Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch präsentiert wurden spiegelten die Dramatik der Gesamtsituation. Im vergangenen Jahr wurden dem Wetteraukreis rund 4900 Flüchtlinge zugewiesen. Im Vergleich zur sogenannten „Flüchtlingskrise“ im Jahr 2015 wäre dies fast eine Verdopplung. Damals wurden insgesamt 2506 Personen aufgenommen. Im Vergleich zu 2021 haben sich die Zuweisungszahlen sogar verachtfacht.
Auch die Unterbringungssituation in Bad Vilbel stösst langsam an ihre Grenzen, wie Susanne Förster, zuständig bei der Stadtvewaltung Bad Vilbel für Geflüchtete und Wohnraumvermittlung/-unterbringung in der Stadt, den Konferenzteilnehmern berichtete. Aktuell kann nur von Verdichtung von Plätzen in den bereits schon vollen Gemeinschaftsunterkünften gesprochen werden. Jeder Tag sei ein „Balanceakt der Fairness“ bei der Zuweisung von Raum und Privatsphäre für Menschen, die erschöpft und gestresst nach einer Flucht hier ankommen. Ein weiteres Zusammenrücken auf wenigen Quadratmetern Wohnraum schafft zunehmend Konfliktpotenzialen mit denen sie und ihr Team tagtäglich kämpfen.
Insgesamt bestand der Kreis der Veranstaltungsteilnehmer aus Hauptamtlichen der Kreisverwaltung, aus anderer kommunaler Verwaltungen als auch Ehrenamtler*innen. Der Flüchtlingsverein Bad Vilbel war durch das Vorstandsmitglied Myriam Gellner vertreten.
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