Nachricht vom Geschäftsführer PRO ASYL vom 16.06.2021:
Liebe Freundinnen und Freunde, sehr geehrte Damen und Herren,
#FamilienGehörenZusammen heißt unser Aufruf, der inzwischen von elf (Ober-) Bürgermeister*innen unterschiedlicher Parteien und mehr als 220 zivilgesellschaftlichen Organisationen – von bundesweit bis regional – unterstützt wird. Das ist ein erfreulicher Start – aber wir müssen weitermachen.
Nach wie vor fordern wir für den Familiennachzug von Geflüchteten, die Art der Bearbeitung der Anträge im Auswärtigen Amt zu ändern: digitale Antragstellung im Ausland, Bearbeitung dann im Inland. Zudem müssen die Gesetze geändert werden: Alle Geflüchteten – ob subsidiär geschützt oder nach der Genfer Flüchtlingskonvention anerkannt – müssen das Recht auf Familiennachzug haben, ohne eine Kontingent-Regelung.
Deshalb kann der Aufruf von PRO ASYL weiterhin von Organisationen und (Ober)bürgermeister*innen gezeichnet werden. Wir wollen die Liste nach der Bundestagswahl den Parteien überreichen, die über die künftige Bundeskoalition verhandeln werden.
Dafür brauchen wir auch eine starke Unterstützung aus den Kommunen. Werben Sie weiter! Treten Sie an die (Ober)bürgermeister*innen Ihres Ortes heran und bitten Sie um Unterzeichnung des Aufrufs. Eine digitale Signatur ist nicht nötig, es reicht eine Mail des Unterzeichners an familie@proasyl.de.
Es muss in jedem Wahlkreis und in jeder Kommune deutlich werden, dass das Thema #FamilienGehörenZusammen angegangen werden muss. Besonders auf regionaler und lokaler Ebene gibt es dafür viele Möglichkeiten:
- Sicherlich leben auch in Ihren Kommunen Flüchtlinge, oft aus Syrien, Afghanistan, Eritrea oder Somalia, die vor Sorge vergehen um ihre Ehepartner*innen oder Kinder, die in Kriegsgebieten oder Flüchtlingslagern ausharren. Helfen Sie diesen Menschen. Machen Sie, wenn diese einverstanden sind, ihre Schicksale über die örtlichen Medien und Ihre eigenen Kanäle bekannt mit Texten, Fotos, Videos. Denn die dauerhafte Trennung von der Familie ist nicht nur unmenschlich, ständige Sorge und Angst um die Angehörigen behindern auch die Integration der allein lebenden Väter, Mütter und Kinder in Sprachkursen, Schule, Ausbildung oder am Arbeitsplatz.
- Gehen Sie mit betroffenen Flüchtlingen auch zu den Bundestagsabgeordneten und –kandidat*innen in Ihrem Wahlkreis. Es ist wichtig, dass die Politiker*innen von Betroffenen hören, wie sehr sie unter der Trennung von ihren Familien leiden und wie das auch ihr Einleben in Deutschland behindert.
- Ein guter Anlass für solche und andere Aktionen ist die Interkulturelle Woche, die bundesweit in 500 Kommunen veranstaltet wird, in diesem Jahr vom 26. September bis 3. Oktober mit dem Tag des Flüchtlings am 1. Oktober. Das Motto #offen geht bietet eine Fülle von Anknüpfungspunkten für Veranstaltungen zur Familienzusammenführung. Informationen dazu gibt es auf der Homepage der IKW
- Wenn in Ihrer Stadt Flüchtlinge auf ihre Angehörigen warten, könnte auch das Kommunalparlament ein politisches Zeichen setzen und eine Resolution zum Thema Familiennachzug verabschieden – und so helfen, dass Väter, Mütter und Kinder wieder zusammen leben dürfen.
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